herzlich willkommen - bildungsserver berlin - … · kursiert ein video oder ein bild einmal im...
TRANSCRIPT
Bildungsregion Berlin-Brandenburg
Herzlich Willkommen
„Cyber-Mobbing ist nicht cool“ Möglichkeiten und Notwendigkeiten
der pädagogischen Intervention und Prävention
Bildungsregion Berlin-Brandenburg
Cyber-Mobbing 2.0
Neue Herausforderungen und Präventionsansätze
Verlaufsplanung 9.30 Uhr Begrüßung
9.40 Uhr Theatergruppe PlayBack zeigt Szenen zum Thema Cyber-Mobbing unter Jugendlichen 9.50 Uhr Cybermobbing 2.0: Neue Herausforderungen und Präventionsansätze 10.40 Uhr Kaffeepause 10.55 Uhr Cyber-Mobbing ist nicht cool – Projektschule Bettina-von-Arnim-Schule 11.10 Uhr Vorstellung der Selbstschutz-Plattform juuuport.de – von Jugendlichen für Jugendliche im Web 11.25 Uhr Projektvorstellung "Cybermobbing aufgeklärt“ 11.40 Uhr Vorstellung der JIM Studie 2014 und 2016 11.55 Uhr Kurzvorstellung der 8 Workshops 12.05 Uhr Mittagspause 13.05 Uhr Arbeit in 8 Workshops 15.30 Uhr Film LENALOVE | Trailer & Filmclips. 15.45 Uhr Expertenrunde: Was tun gegen Cyber-Mobbing? - Fragen der
Teilnehmer/innen 16.30 Uhr Ende der Veranstaltung – Ausgabe eines Arbeitsmoduls
Kinder und Jugendliche wachsen in einer Mediengesellschaft auf
Sie werden durch Medien sozialisiert Sie nutzen Medien selbstverständlich zur
Kommunikation Information Selbstdarstellung Rezeption massenmedialer Inhalte Produktion von Inhalten (Gestaltung eigener Profilseiten)
Sie verfügen im Gegensatz zu Ihren Eltern und Lehrer/innen über umfangreiche intuitive und teilweise auch technische Kompetenzen in der Handhabung von Medien
Sie haben oftmals (noch) kein kritisches Bewusstsein bezogen auf Gefahren und Folgen Ihres Handelns im Internet
https://www.youtube.com/watch?v=OP5K6U48wyk
Definition von Cyber-Mobbing
International wird das Mobbing im Internet "Cyberbullying" genannt. Von "Cyberbullying“ spricht man, wenn ohne Einwilligung der Betroffenen mit Hilfe von Bild-, Ton- und Videoveröffentlichungen, Emails, Chatrooms und SMS andere fortgesetzt belästigt, beleidigt oder bedroht werden. Quelle: www.klicksafe.de
Merkmale von Cyber-Mobbing
Cyber-Mobbing kennt keine Grenzen und sprengt die Bereiche des bislang bekannten Mobbings – denn es findet im Internet statt. Die betroffenen Opfer können 24 Stunden lang rund um die Uhr im „Cyberspace“ angegriffen werden. Die scheinbare Anonymität im virtuellen Raum lässt bei den Täter/innen oft jegliche ethische Hemmschwelle fallen. Die sogenannten „Cyber- Bullys“ terrorisieren mit den elektronisch verschickten Inhalten ihre Opfer, ohne dass diese sich dagegen wehren können.“ Quelle: Doris Jöhle-Gutmacher, Präventiver Jugendmedienschutz, IMZ-BW 2009
Erscheinungsformen von Cyber-Mobbing
Cyber-Mobbing findet offen oder auf subtile Art als Persönlichkeitsverletzung statt durch
Beschimpfung Vulgäres Pöbeln Belästigung Verleumdung Gerüchteverbreitung Betrügerei
Bloßstellung Nutzung einer falscher Identität Sexuelle Bedrohung Gewaltandrohung Erpressung und sogar Mordandrohung.
Was ist neu an Cyber-Mobbing?
Eine neue Form von Gewalt, die die Grenzen des „klassischen“ Mobbing sprengt
Eingriffe in das Privatleben rund um die Uhr
Publikum ist unüberschaubar groß
Inhalte verbreiten sich extrem schnell
Es gibt keinen Rückzugsraum mehr für die Opfer
Inhalte sind nicht mehr löschbar
Anonymität von „Cyber-Bullies“ und Opfer
Hemmschwelle der Täter wird im Internet deutlich geringer.
Besitzer eines Smartphone als der tägliche Begleiter
Mobiles Internet in der Hosentasche
2010 nutzen es erst 14% der 12-19 Jährigen das Internet regelmäßig über ihr Smartphone (JIM Studie 2010)
2015 nutzen 88% das Internet regelmäßig über ihr Smartphone (JIM Studie 2015)
2016 95% besitzen ein Smartphone 2016 nutzen 91% das Internet regelmäßig über ihr Smartphone (JIM 2016)
Wissenschaftliche Forschung zum Cyber-Mobbing in Deutschland
Folgende Studien liefern Ergebnisse:
Studie zur emotionalen Belastung bei Mobbing im Chatroom, Dr. Catharina Katzer, Köln 2007
Forsa-Umfrage 2011 in Nord-Rhein-Westfalen (NRW) Online-Studie Cyberbullying bei Schülerinnen und Schülern
2012 vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld
2012 Studie „Bystander von Cyber-Mobbing“, Dr. Jan Pfetsch „Cyberlife – Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr
2013, Christoph Schneider, Dr. Catarina Katzer und Uwe Leest Jugendstudie Toleranz Online 2014, Open-Science Projekt Jugend, Information, (Multi-) Media Studie (JIM-Studie) 2014
und 2016
Let‘s fight it together
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=hYrDbGzZVUQ
Let‘s fight it together
Warum ist Joe zum Opfer geworden? Welche Handlungsmöglichkeiten hat Joe? Welche Rolle spielt die Lehrerin? Welche Rolle spielt die Mutter? Wieso bekommt Joe keine Unterstützung? Wieso kann sich Joe nicht aus seiner Situation befreien? Wie endet der Film???
Anlässe und Auslöser für Cyber-Mobbing
Cyber-Mobbing ist Teil des Alltags Langeweile Interkulturelle Konflikte Konflikte in der Klassengemeinschaft Beziehungen verändern sich Unerwünschte Veröffentlichung von persönlichen
Informationen …
Funktionen von Cyber-Mobbing
Entlastung Anerkennung Stärkung des Gemeinschaftsgefühls Demonstration von Macht Angst ….
Mögliche Folgen für die Opfer von Cyber-Mobbing
Starke negative Emotionen: Ärger, Scham, Traurigkeit,
Einsamkeit, Hilflosigkeit Physische und psychische Beschwerden: Bauchschmerzen,
Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depressionen Angst: vor Verlassen des Hauses, vor der Schule, um die eigene
Sicherheit Negatives Selbstwertgefühl: Beschädigung der Reputation,
öffentliche Demütigung Sozialer Rückzug: Vermeidung von Internet / Mobiltelefon, auch
offline Kontakte Schulische Leistungen: Leistungsschwierigkeiten, Schulunlust Störungen auf verschiedenen Ebenen: Beenden von
Freundschaften / Liebesbeziehungen, Schulwechsel, Umzug in andere Stadt
Beobachtete Auswirkungen
•Quelle: Schneider, C., Katzer, C., Leest, U. (2013), S.58
Quelle: Schneider, C., Katzer, C., Leest, U. (2013)
Alarmsignale bei Kindern und Jugendlichen Verhaltensänderung Häufiges Auslachen durch andere Kinder und
Jugendliche Häufiges Bloßstellen Erbringung von Dienstleistungen für andere Kinder und
Jugendliche Herunterspielen und Verharmlosung Leistungsabfall Starker emotionaler Rückzug Vermehrte gesundheitliche Probleme Abwesenheit in der Schule ...
Straftatbestände von Cyber-Mobbing
Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung in §§ 185-187 Strafgesetzbuch (Strafbarkeit bis zu 3 Jahren bzw. einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe)
Nötigung in § 240 Strafgesetzbuch (Strafbarkeit bis zu 3 bzw. 5 Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe)
Bedrohung in § 241 Strafgesetzbuch (Strafbarkeit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe)
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen in § 201 a Strafgesetzbuch (Strafbarkeit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe).
Maßnahmen der Intervention Pädagoginnen und Pädagogen sollten Eine schulinterne Interventionsgruppe (Schulleiter/in,
Vertrauenslehrer/in, Klassenlehrer/Fachlehrer, ggfs. Schülervertreter/in) einrichten
Fakten checken, kollegiale Beratungen zur Vorgehensweise nutzen Zeitnahe Anhörung der Beteiligten/Betroffenen und deren Eltern
Ansprechpartner/innen für die Opfer und Täter sein die Opfer in ihrer Situation ernst nehmen und zugleich in ihrer
Persönlichkeit stärken die Opfer bei der Dokumentation diffamierender Inhalte
unterstützen die Eltern der Opfer und Täter informieren und sich
gemeinsam mit den betroffenen Eltern umgehend an den Betreiber der Plattform wenden und diesen auffordern, unverzüglich die entsprechenden Seiten zu sperren und zu löschen.
Maßnahmen der Intervention Interventionsschritte gemeinsam festlegen, u.a.
Verabredete Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen konsequent durchführen
Bei massiven Beleidigungen und Drohungen und groben Persönlichkeitsrechtsverletzungen in Abstimmung mit den Eltern ggfs. Strafanzeige bei der Polizei erstatten
in schwerwiegenden Fällen bei Traumatisierungsverdacht der Betroffenen Experten wie z. B. Schulpsychologen einbeziehen
Expertenwissen wie z. B. Präventionsbeauftragte der Polizei, Eltern‐Medientrainer unbedingt nutzen
Transparent und zugleich schützend den Vorfall und die eingeleiteten Interventionen in und außerhalb der Schule kommunizieren.
Konkrete Tipps für Betroffene in der Akutsituation
Nicht antworten (der Täter fühlt sich durch eine
Reaktion vom Opfer bestätigt) „Cyber-Bully“ sperren lassen (Anbieter der
Internetangebote kontaktieren) Kontaktmöglichkeiten reduzieren (neue E-Mail-
Adressen, neuer Nickname im Chat, Telefonnummer wechseln etc.)
Beweise sichern (z.B. Screenshots von den Internetinhalten machen, SMS speichern etc.)
Darüber reden (mit Erwachsenen reden, Beratungsangebote wahrnehmen, Service-Anbieter kontaktieren, nicht zögern, ggfs. auch die Polizei einzuschalten).
Quelle: www.klicksafe.de
Maßnahmen der pädagogische Prävention Die grundlegende Prävention ist ein gutes Klassen- und Schulklima Selbstbewusstsein und Empathie der Schüler/innen stärken Klima gegenseitiger Achtung und Wertschätzung schaffen Verantwortung der Schüler/innen einfordern Fortbildung und Information für Lehrer/innen zum Thema Cyber-Mobbing durchführen Wahl eines Anti-Mobbing-Beauftragten/innen und Weiterentwicklung des vorhandenen Streitschlichterkonzeptes Bildung eines Präventionsteams mit Schulleitung, Vertrauenslehrer/innen, Schülervertreter/innen und Experten bilden und nachhaltige Maßnahmen im System der Schule verabreden und schrittweise einleiten
Maßnahmen der pädagogische Prävention Erarbeitung eines Verhaltenskodexes für das Internet und für das Handy/Smartphone gemeinsam mit Schüler/innen und Eltern einschließlich Konsequenzen entwickeln und verbindlich in die Klassen- und Schulordnung aufnehmen o Integration des Themas im Unterricht o Mit Eltern am Thema zusammen arbeiten • Fachleute zur Unterstützung heranziehen
Jugendamt Polizei schulpsychologischen Dienst Medienkompetenz-Zentren Medienberater und Fortbildner
Nachhaltige Entwicklung von Medienkompetenz in Schule und Unterricht befördern und Chancen und Risiken altersgemäß reflektieren.
Einleitung eines Schulentwicklungsprozesses
zur Prävention und Intervention bei Cyber-Mobbing
Eltern Schüler
Lehrer
Projektgruppe „Cyber-Mobbing ist
nicht cool“
1. Klassenordnung2. Schulordnung3. Schulprogramm4. Leitbild
Projekt Cyber-Mobbing ist nicht cool
Pädagogische Prävention durch Vernetzung
Schulsozialberater/innen Schulpsychologen/innen Eltern Präventionsbeauftragte der Polizei Lehrerfortbildner/innen Eltern-Medientrainer/innen Mitarbeiter/innen der Medienkompetenzzentren Mitarbeiter/innen der Beratungsstellen ...
Zusammenfassung
• ist im Interesse der Kinder und Jugendlichen in der Mediengesellschaft zu schärfen und zu erweitern.
Erziehungs-/ Bildungsauftrag
• Information und Kommunikation • Lernen mit und über Medien in der
Schule • Regeln in der Klassen- und
Schulordnung • Projekttage (z.B. gemeinsam mit
außerschulischen Bildungseinrichtungen)
Prävention durch…
• Schule • Eltern • Polizei • Provider
Intervention von und mit…
Basiscurriculum Medienbildung Kompetenzbereich Reflektieren unter 2.3.6
Eigener Mediengebrauch Die Schülerinnen und Schüler können in der Grundschule… Chancen (z. B. zeit- und ortsunabhängige Kommunikation) und
Risiken (z. B. Cyber-Mobbing) des eigenen und fremden Mediengebrauchs diskutieren
sich über Medienerlebnisse austauschen und diese auf der Grundlage gegenseitiger Toleranz und Achtung bewerten
in der Sekundarstufe I den eigenen Mediengebrauch kritisch
reflektieren die Einflüsse von Medienangeboten auf ihren Alltag
insbesondere hinsichtlich der Gefahren von Süchten, Cyber-Mobbing und Realitätsverlust, reflektieren
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag in der Mediengesellschaft
Wie können wir Kinder und Jugendliche stärken, dass sie die Vorteile und
Chancen der Medien kompetent und verantwortungsvoll nutzen und
zugleich die Herausforderungen in positiver Weise bewältigen können?
HILFEN UND ANLAUFSTELLEN
© Mi
chae
l Retz
laff, L
ISUM
Materialien und Ratgeber zum kostenlosen Download:
• Social Communities
• Cyber-Mobbing
• Internetsicherheit, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte
• Abzocke im Netz
• Computerspiele
www.klicksafe.de
Surftipps
Unterrichtsmaterialien
klicksafe-Zusatzmodule
Quelle: http://www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/zusatzmodule-zum-/
Weiterführende Materialien
Weiterführende Materialien
DVD mit umfangreichen ROM-Teil für Lehrer
Auch eine tolle Seite…
© Mi
chae
l Retz
laff, L
ISUM
Surftipps
Kindersuchmaschine Für Kinder geeignete und von
Medienpädagogen geprüfte Internetseiten („Whitelist“)
Quelle:
http://www.fragfinn.de/kinderliste.html
Surftipps
juuuport – Die Selbstschutzplattform von Jugendlichen für Jugendliche
kostenlose Beratung zu Themen wie Cyber-Mobbing, Abzocke, Technik durch ausgebildete Scouts (15 bis 21 Jahre)
Quelle: http://www.juuuport.de/
Jugendschutz.net.de
© Mi
chae
l Retz
laff, L
ISUM
http://www.bündnis-gegen-cybermobbing.de/
Arbeitsmodule zur Prävention von Cybermobbing
Methodenideen für die pädagogische Praxis
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/cybermobbing
Informationen und Materialien zum Bereich Medien und zum Thema Cyber-Mobbing
Lehr- und Lernmaterialien, Medien Tipps und Hinweise Kontakte, Ansprechpartner
Handreichung des LISUM für alle Schulen in Berlin und Brandenburg
Bildungsregion Berlin-Brandenburg
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!